Über mich


Warum ich schreibe

Meine Mutter sagte, ich hätte eine »blühende Phantasie« und schon als Kind romanhafte Geschichten erfunden. Als Beweis hob sie ein Heft mit meinem ersten »Roman« auf:

25 handschriftliche Heftseiten über einen Jungen, der von zu Hause ausreißt,  sich mit seinem Kater in ein Flugzeug nach Afrika schmuggelt und  dort abenteuerliche Begegnungen mit der afrikanischen Tierwelt erlebt. Meine Mutter übergab  die Geschichte begeistert meiner Klassenlehrerin - meine Mitschülerinnen mussten (wenig begeistert) den Text für Leseübungen verwenden  – ich war damals knapp sieben Jahre alt und in der zweiten Klasse. 

Im Gymnasium, mit 15 Jahren, verfasste ich im Englischunterricht ein melodramatisches Hörspiel über zwei Tramps (einer wird seßhaft, der andere bleibt obdachlos). Mit einem Schulkollegen gemeinsam durfte ich die Geschichte vertonen und aufzeichnen – es gab ein »sehr gut« für den Plot, aber nur eine zwei für die Umsetzung. 

Zum damaligen Zeitpunkt wollte ich unbedingt Archäologin werden, um in fremden Ländern versunkene Tempelanlagen oder Städte zu entdecken; das mühsame Ausgraben und Zusammensetzen kleiner Scherben aber gehörte für mich nicht zum Berufsbild.  Da ich 1980 aber das Gefühl hatte, dass schon alle wichtigen Städte entdeckt und ausgegraben waren, studierte ich stattdessen Literaturwissenschaft und Historik: Geschichten und Geschichte. 

Die Literaturwissenschaft habe ich eher archäologisch betrieben: als Forscherin wollte ich »verschollene« oder »vergessene« Autoren entdecken.  

 

In der Zeit habe ich oft gedacht: »Ich würde ja gerne schreiben, aber wann …?« Notizen zu Ideen entstanden jede Menge – aber ich dachte immer, ich hätte ja keine Zeit ... 

2002 wurde mir klar, dass nie Zeit fürs Schreiben da sein wird, wenn ich sie mir nicht nehme. 

Also habe ich mich hingesetzt und angefangen. 

3 Arten des Schreibens

Romane, Sachbücher, literaturwissenschaftliche Texte ... und auch einige journalistische Texte habe ich bis jetzt im Lauf meines Schreiblebens verfasst.

Wissenschaftliches Schreiben muss den strengen Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens folgen und einen wissenschaftlichen Stil pflegen (z.B. unpersönliche grammatikalische Konstruktionen, die Verwendung von Fachbegriffen usw.). Ich habe ungefähr 15 Jahre meines Lebens wissenschaftlich geschrieben ... das reicht.

Sachbücher zu schreiben unterscheidet sich vom wissenschaftlichen Arbeiten: es ist möglich, einen eigenen persönlichen Stil zu entwickeln. Fachliches wird in einer Sprache erklärt, die nicht wissenschaftlich verklausuliert, sondern allgemein verständlich ist – und die Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens treffen nur in Bezug auf den Nachweis von Zitaten und Quellen zu. Sachbücher schreibe ich seit 10 Jahren – und plane, es auch weiter zu tun.

Beide Arten sind aber elementar anders als das belletristische Schreiben, bei dem ich frei Ideen, Figuren und Plots folgen darf. Dieses Schreiben macht mir am meisten Spaß.