Verlassenschaften

 

Darum geht es: Der reiche Privatmann Athos von Horváth entdeckt auf dem jüdischen Friedhof in Budapest in der Gruft seiner Großtante eine Leiche. Der wohl erst vor kurzem getötete junge Mann hat jede Menge Schmuckstücke bei sich. Juwelen, die aus dem Besitz der Großtante Horváths stammen könnten – wären da nicht diese für Athos fremden Namen eingraviert. Während die Polizei versucht, den Mord an dem unbekannten jungen Mann aufzuklären, beginnt Athos mit der gründlichen Erforschung seiner Familiengeschichte. Schon bald ist nichts mehr, wie es früher war.

 

»Verlassenschaften« ist …

• ein Gegenwartskrimi: wer ist der Tote in Tante Etelkas Grab? Wie kommt er überhaupt in die Gruft und wer hat den jungen Mann ermordet? Vor allem aber geht es um die Frage, woher die Schmuckstücke stammen, die er dabei hat. 
• eine Familiengeschichte: noch nie machte sich Athos von Horváth Gedanken über seine Familie – bis zu dem Tag, an dem er unsanft damit konfrontiert wird, dass wahrscheinlich nicht einmal sein Familienname richtig ist. Was hat sein Großvater wirklich getan? 
• ein Roman zur jüdischen Geschichte: Athos Nachforschungen führen ihn in die jüdische Geschichte Budapests in der Zeit zwischen 1890 und 1945.
• ein Ungarn-Roman: Budapest, Szeged, ungarisches Essen, die Kaffeehäuser – das alles bildet den authentisch geschilderten Hintergrund der Geschichte.

 

Entstehungsgeschichte: Irgendwann in den 90er Jahren besuchte ich im Rahmen meiner literaturwissenschaftlichen Arbeit die jüdischen Friedhöfe (es gibt drei) in Budapest. Besonders der Friedhof in der Kozma utca 6 (Nähe Flughafen) faszinierte mich: wundervolle, gut erhaltene Jugendstilgrabmäler und klassizistische Gruften wechselten sich ab mit total verfallenen, teilweise offenen Gräbern. Ich habe viele Fotos gemacht.

Beim absichtslosen Durchsehen alter Bilder 2009 kam spontan der erste Gedanke zum Plot: so ein abgelegener, verfallener Friedhof ist doch ein wunderbares Versteck. Zufällig erzählte dann eine Freundin Geschichten aus einem jüdischen Altersheim in der Schweiz.

Erinnerungen an Gespräche mit Mitgliedern der jüdischen Gemeinden in Kolomea, Lemberg und Czernowitz, die ich bei meinen Besuchen dort 1994 und 1997 führen konnte, vermischten sich damit. Die Geschichte war geboren.

Zu den Figuren: ich wollte schon länger einen Roman mit einer Figur namens Zölestine schreiben; als jedoch Athos von Horvath sich in die Geschichte drängte, wurde Zölestine vornehmer und zu Coelestine. An »Athos« sind übrigens nicht die drei Musketiere schuld, sondern tatsächlich der Berg in Griechenland.

 

Stimmen:

»Es ist immer wieder faszinierend, dieser Autorin bei ihren ungewöhnlichen Einfällen zu folgen. Die lebendigen Figuren machen es leicht.«

(Johanna van Erden, Dramatikerin)

»Obwohl die familiären Verwicklungen kompliziert sind, gelingt es der Autorin, sie für den Leser mühelos nachvollziehbar und spannend zu beschreiben.«

(Kendra Taktak,  Journalistin)